Aufruf zur Kundgebung „75 Jahre Grundgesetz“ am 26. Mai 2024 um 15.00 Uhr Theodor Heuss Platz

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Millionen Menschen sind in den letzten Monaten in Deutschland für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Der Grund dafür ist, dass überall im Land rechtsextreme, völkische Parteien und Gruppierungen ihr menschenfeindliches Gedankengut verbreiten:
Hass und Hetze gegen Migrant:innen und Geflüchtete, gegen Menschen, die anders
denken und anders leben. Sie leugnen, dass die gegenwärtige Klimakatastrophe von Menschen verursacht wurde und wird.

Sie leugnen, dass wir uns für eine Co2 neutrale Klimapolitik einsetzen müssen, damit unsere Kinder und Enkelkinder eine Zukunft haben.
Sie schmieden konkrete Pläne und vernetzen sich untereinander, um unsere Demokratie abzuschaffen.
Sie streben nach einem rein völkischen Staat und nach der Abschaffung unseres Rechtsstaats.
Sie wollen den Euro abschaffen und Deutschland aus der EU herausführen – eine Politik,
vor der auch Wirtschaftswissenschaftler:innen, große Unternehmen, Wohlfahrts- und
Sozialverbände warnen.

Nach den Erfahrungen der Nazi-Zeit, in der ähnliche Ziele und Vorstellungen galten, entstand unser Grundgesetz. In Artikel 1 GG heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Dieses Grundrecht gilt für alle Menschen, egal ob sie hier geboren oder zugewandert sind, egal, ob sie religiös sind oder nicht, ob sie arm oder reich sind, gleich welchen Geschlechts oder sexueller Orientierung sie sind.
Für jeden Menschen gilt dieses Gesetz!

Mehr denn je kommt es darauf an, sich für diese Grundwerte einzusetzen. Die rechtsextreme Szene bedroht unsere demokratischen Rechte, fördert Ausgrenzung und Nationalismus. Dem werden wir uns entgegenstellen.

Schauen Sie nicht weg, wo rechter Hass und Hetze die Würde anderer Menschen verletzen. Stehen Sie mit uns gemeinsam ein für ein weltoffenes Bremerhaven, in dem alle, die hier zuhause sind, friedlich und gleichberechtigt zusammenleben können.

Und deshalb auch der Appell an alle Politiker:innen: Sehen Sie die große Anzahl an Demonstrationen in allen Teilen Deutschlands und auch diese Kundgebung zu unserem Grundgesetz als Auftrag an, sich für ein verantwortliches und zukunftsgerichtetes politisches Handeln einzusetzen.

Für ein Deutschland der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit!
Für Stärkung und Erhalt unserer Demokratie!
Gegen Neonazist:innen, Faschist:innen und Rechtspopulist:innen!
Bremerhaven bleibt bunt!


Seid Ihr dabei?

Wir freuen uns auf eine nachdenkliche und bunte, fröhliche Kundgebung mit euch zum 75. Jahrestag des  Grundgesetzes Sonntag, den 26. Mai 2024 um 15.00 Uhr auf dem Theodor Heuss Platz.

Bitte teilt unseren Aufruf (siehe Flyer zum Download ganz unten in diesem Beitrag). Aus Datenschutzgründen sollten bei mehreren Adressaten die Namen als Blindkopie verschickt werden.

Für solch eine Demo entstehen Kosten und bitten deshalb um Spenden auf das Konto des Nord-Süd-Forums Bremerhaven:

Konto: Weser-Elbe-Sparkasse
IBAN: DE19 2925 0000 0003 2013 84
Stichwort: „Bremerhaven bleibt bunt“
Aufstehen gegen Rechts!

Nachtrag – Redebeiträge

Begrüßung Jutta: 75 Jahre Grundgesetz- Die Menschenwürde ist unantastbar

Vielen Dank an die Gruppe Muckezieren, nun folgt der ernstere Teil!
Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt . Die Demokratie ist bedroht wie nie seit 1933. Warum also feiern? Noch nie standen Neonazis so dicht vor der Ergreifung der politischen Macht. Die AfD und andere Rechtsextreme nutzen die Demokratie, um sie zu zerstören.

Darum soll es heute gehen. Was würde passieren, wenn die AfD an die Macht käme? Welche Freiheiten, die wir heute haben, würden abgeschafft? Wir kennen und wissen aus der Zeit des Nationalsozialismus, wie schnell ein politisches System radikal verändert werden kann.

Die Menschenwürde ist unantastbar, der Leitsatz des GG. Wir sehen, wie in der täglichen Politik dieser Grundsatz nicht immer eingehalten wird. Wir sehen es zum Beispiel in den vielen Einschränkungen der Asylpolitik, Menschen werden unmenschlich, unwürdig behandelt. Wir sehen, dass wir die Einhaltung des Grundgesetzes immer wieder einfordern müssen, heute und in der Zukunft.

Das Grundgestz ist 75 Jahre alt und die Demokratie ist bedroht wie nie zuvor. Dazu setzen wir hier und heute ein Zeichen. Und wir wollen auch nicht vergessen, uns bei denen zu bedanken, die mit dem Aufbau von Bühne und Technik unsere Kundgebung so großartig unterstützt haben.

Also herzlichen Dank an das Team des Jugendamtes für den Bühnenaufbau und an das Amt für Jugend und Familie für die Bereitstellung der Bühne. Und vielen Dank an Manuel Rohlfs und seine Crew von der Firma Weserstage für den guten Tag auf dem Platz. Dazu wollen wir applaudieren.

Vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid. Als nächstes wird sprechen, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Herr von Haaren.

Volker Heigenmooser, Rede zur Lage der Pressefreiheit am 26. Mai 2024

Liebe Bürgerinnen und Bürger Bremerhavens!

Eine der wichtigsten Säulen einer Demokratie ist die Pressefreiheit. Diese garantiert der Artikel 5 unseres Grundgesetzes: (1) (…) Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Aktuell gibt es meiner Meinung nach tatsächlich keine Gefährdung der Pressefreiheit durch staatliche Stellen, – so lange in unseren Parlamenten und Regierungen demokratische, rechtsstaatliche und liberale Parteien in der Mehrheit sind.

Doch es gibt andere Gefahren für die Pressefreiheit. Denn wenn Journalistinnen und Journalisten von AfD-Leuten oder anderen Extremisten, Frustrierten oder Pandemiegeschädigten bedroht und eingeschüchtert werden, ist das eine Gefährdung der Pressefreiheit. Das ist unerträglich und fordert den
entschlossenen Mut und Widerstand der demokratischen Öffentlichkeit heraus.

Zu den Gefährdungen der Pressefreiheit gehört aber auch seit einigen Jahren gerade in lokalen Medienunternehmen das sogenannte Click-Baiting. Click-Baiting ist das Auswerfen von Ködern mit Sensationen ohne Rücksicht auf Inhalte oder moralische Maßstäbe, nur um so Reichweite zu erzeugen. Damit im Zusammenhang steht eine Boulevardisierung, dieeiner Entpolitisierung der Berichterstattung gleichkommt und damit das Wächteramt aufgibt, das Medien als Korrektiv in einer Demokratie haben sollten. Ich finde, dass Click-Baiting mit ordentlichem Journalismus nichts mehr zu tun hat. Auch das gefährdet die Pressefreiheit.

Und noch etwas gefährdet die Pressefreiheit: Das ist meiner Meinung nach eine falsch verstandene Überparteilichkeit von sich als seriös verstehenden Medien, die dadurch jedoch Grenzen von Sagbarem nach rechts verschieben. Ein Beispiel: Kürzlich wurde in der Nordsee-Zeitung von einem Lehrer berichtet, der nun, Achtung Triggerwort! Klartext rede und der anonym bleiben wolle, Zitat, „weil er sonst mit Repressalien rechnen muss“. Steht da tatsächlich so im Indikativ! Wer so etwas schreibt, redet der rechtsradikalen Legende das Wort, dass wir in einer Art DDR 2.0, also in einer Diktatur lebten. Das traurig Witzige ist dabei ja, dass solche Meinungen veröffentlicht werden können, ohne dass es irgendwelche strafrechtlichen, zivilrechtlichen oder disziplinarrechtlichen Folgen hätte. –

Um sich selbst eingestandenermaßen nicht dem Vorwurf auszusetzen, rechtsextreme Positionen würden von der NZ unterdrückt, hat die NZ am 26. März 2024 auch rassistische Kommentare aus dem Social-Media-Account der NordseeZeitung ohne jegliche Kommentierung oder Einordnung abgedruckt. Das ist eine journalistische Bankrotterklärung. Sie droht, den Unterschied zwischen professioneller journalistischer Berichterstattung und rechtsradikaler, lancierter Meinungsmache auf Social-Media-Kanälen zu verwischen.

Es ist fatal, wenn der Chefredakteur und sein Stellvertreter das Abdrucken derartiger rassistischer Facebook-Kommentare so rechtfertigen: Zitat „Allerdings verschließen wir die Augen nicht davor, dass es diese Stimmen auch in unserer Stadt gibt, dass diese Stimmen auch zur Wahrheit gehören – ob sie uns gefällt oder nicht. (…) dies ist aber Teil unserer Profession.“– Nein, werte Kollegen, es ist bedauerlicherweise falsch verstandene Profession, wenn man rassistische Positionen unkommentiert und nicht eingeordnet abdruckt. Indem man solchen abgedrifteten Positionen seriösen Raum gibt, lässt man sie als Meinungen gelten, die dem Austausch von Argumenten zugänglich wären! Sind sie aber nicht. Das sind nur Ressentiments! Denn merke: „die Wahrheit ist kein Kompromiss irgendwo in der Mitte zwischen Wahrheit und Lüge.“ (Rebecca Solnit)

Vielleicht sollten die lokalen Medien mehr den Rat Martin Luthers beherzigen, furchtlos dem Volk aufs Maul zu schauen, aber nicht liebedienerisch nach dem Mund zu reden. Deshalb muss gelten: Rassistische und die Würde des Menschen antastende Äußerungen dürfen in einem sich dem Grundgesetz verpflichteten seriösen Medium keine Plattform bekommen! Wer solchen Stimmen Raum gibt, beschwichtigt und gibt gegenüber den Drohungen von Extremisten, manchmal auch in der verharmlosenden Verkleidung von Biedermännern, klein bei. Diese Form der medialen Beschwichtigung hat schon in den 1930er Jahren nicht funktioniert und sie wird auch jetzt nicht funktionieren. Deshalb: Wehret den Anfängen!

Redebeitrag/ Statement „Was wäre wenn…“ Maria Hörhold 26.Mai 2024

Moin Bremerhaven,

mein Name ist Maria Hörhold, und ich spreche hier für die Bremerhavener4Future Gruppen Fridays-, Parents-, ChrisLans- und AWIs4Fture.

ArLkel 5, Absatz 3: Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.

Ich bin Klimawissenschaftlerin und als Wissenschaftlerin arbeite ich mit Fakten. Wir brauchen Fakten um politische Debatten konstruktiv führen zu können. Fakten müssen die Grundlage jeder politischen und gesellschaflichen Entscheidung sein. Aber was, wenn es keinen Konsens mehr darüber gibt, was Fakten sind?

Fakten zur Klimakrise gibt es mehr als genug. Tausende von WissenschaUlerinnen und WissenschaUlern tragen in einen mehrjährigen Prozess unseren Wissensstand zum Klima zusammen. Dafür werden jedes Mal 1000nde Studien weltweit gesichtet. Das Ergebnis ist eindeutig: Wir Menschen verursachen die globale Erwärmung durch die Emission von Treibhausgasen.

Dieses Ergebnis ist wissenschaftlicher Konsens, seit vielen Jahren. Die Klimakrise ist real, sie ist menschengemacht, sie ist gefährlich. Die Wissenschaft ist sich einig.

Und: wir können etwas dagegen tun – die Reduzierung unserer CO2 Emission. Aber diese aus wissenschaftlicher Sicht notwendige Abkehr von fossilen Energieträgern erfordert eine gravierende Änderung unserer Wirtschaft. Eine Tatsache, die aufgrund von Populismus, Desinformation und Hass unsere Gesellschaft zu zerreißen droht.

Ich stehe heute hier, weil die Klimakrise und ihre Eindämmung eng mit mit Demokratie verknüpft sind:

  • Wir brauchen konsequenten Klimaschutz, um demokratische Spielräume zu erhalten, die ansonsten aufgrund der fortschreitenden Klimaveränderungen zunichte gemacht werden.
  • Die fortschreitende Klimakrise trie die sozial Schwachen am Stärksten, und führt damit zu sozialer Ungerechtigkeit und soziale Spannungen – global, aber auch lokal wie in einer Stadt wie Bremerhaven
  • Wir brauchen für den notwendigen gesellschaftlichen Wandel die Beteiligung und Legitimation auf allen politischen Ebenen, denn er kann nicht durch Regierungen diktiert werden.

Deshalb: Die Klimakrise ist eine Herausforderung für die Demokratie. Gleichzeitig brauchen wir die Demokratie, um die Klimakrise einzudämmen.

Die Klimakrise ist ein Fakt, ist wissenschaftlicher Konsens, sie ist unumstritten. Und ebenso die Lösung: Die Reduzierung der CO2 Emissionen.

Für die AfD aber ist Klimaschutz lediglich ein politischer Kampfbegriff. Die AfD möchte alle nationalen und internationalen Vereinbarungen und Verpflichtungen mit Bezug zum Klimaschutz und CO2 Emissionen schnell und ersatzlos streichen. Sie argumentiert, so wie andere rechte Gruppen: Das Klima ließe sich nicht schützen, der Einfluss des Menschen wäre umstritten. Das ist irreführend und nachweislich falsch.

Bei der AfD heißt Klimaschutz: Gezielte Falschmeldungen, hetzerische Berichterstattungen, hasserfüllte Kommunikation. Diese systematische Desinformation zur Klimakrise hat eine jahrzehntelange Tradition und findet bei der AfD neue Wege.

Diese systematische Desinformation:

  • untergräbt, was wissenschaftlicher Konsens in der Gesellschaft ist;
  • sie untergräbt jeden konstruktiven Diskurs.
  • und damit das Fundament der Demokratie.

Denn wie wollen wir als Gesellschaft Entscheidungen treffen, wenn wir keinen gemeinsamen Konsens haben, was Fakt ist?

Deshalb müssen wir alle gemeinsam für den wissenschaftlichen Konsens einstehen – auch wenn er unbequem und schwierig ist.

Diese Aufgabe gilt auch für alle demokratischen Parteien! Alle im Bundestag vertretenen Parteien außer der AfD erkennen die Realität der menschengemachten Klimakrise und die Notwendigkeit fairer, internaLonaler Lösungen formal an. Nun müssen sie auch für diesen wissenschaftlichen Konsens einstehen – auch wenn er unbequem und schwierig ist.

Die bisher vorliegenden politischen Vorschläge zur Bekämpfung der Klimakrise seitens der Regierung und der parlamentarischen Opposition sind immer noch nicht der realen Größe des Problems angemessen.

Aber diese wachsende Diskrepanz zwischen den notwendigen Maßnahmen und der politischen Realität führt zu einer großen Verunsicherung, führt zu Angst, führt dazu, dass sich Menschen radikalisieren und das Vertrauen in die Demokratie verlieren. Wenn die demokratisch gewählten Parteien sich nicht zum wissenschaftlichen Konsens der Klimakrise und den notwendigen Maßnahmen bekennen, wird diese Leerstelle gefüllt von rechten Populisten und Faktenvderdrehern.

Die enorme sachliche, zeitliche und poliLsche Herausforderung braucht die gemeinsame Entschlossenheit aller demokratischen Parteien. Deshalb plädieren wir von Scientists4Ftuture für eine überparteiliche Klimapolitik. Die Gefahren der Erderwärmung, aber auch die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Chancen eines Umbaus unserer Gesellschaft zu einer CO2 freien Wirtschaft sollten in den Mittelpunkt des Regierungshandelns gestellt werden und offen an die Bevölkerung kommuniziert werden.

Die demokratischen Parteien müssen überparteilich für den wissenschaftlichen Konsens einstehen – auch wenn er unbequem und schwierig ist.

Diese Aufgabe gilt auch für uns alle.

Die Fakten zur Klimakrise machen Angst. Die Notwendigkeit der Veränderung macht uns Angst. Und diese Angst vor Veränderung führt zu Verdrängung, zu Ablehnung und Wut. Und sie macht uns angreifbar für Populismus, für rechte Ideologie, für Desinformation und für Wissenschafts-Skepsis.

Begegnet dieser Angst.

Setzt euch mit den Fakten auseinander.

Wissen macht stark und

Wissen schae Ermächtigung zum Handeln.

Wissen schae Mut für Veränderungen.

Wissen ist die Grundlage für eine freie demokratische Gesellschaft.

Wissen ist der Weg in unsere gemeinsame freie, bunte, weltoffene und demokratische Zukunft. Bremerhaven 4 Future

Danke!

Artikel 2, Absatz 2: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

Artikel 5, Absatz 3: Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar…“ – Statement von Dorithee Starke

Bremerhaven verfügt über eine vielfältige, bunte, diverse und multinationale Kulturszene. Die Offenheit der Bremerhavener:innen gegenüber Menschen aus anderen Teilen der Welt, ob Gäste, Neubürger:innen oder Durchreisende ist legendär und trägt zum guten Ruf unsere Hafenstadt bei. Darauf sind wir stolz!

Die AfD fordert „Deutsche Leitkultur statt Multikulturalismus“ (s. AfD Wahlprogramm für Thüringen 2024) und betrachtet „die Ideologie des Multikulturalismus (….) als ernste Bedrohung für den Fortbestand der Nation“.

Eine ernste Bedrohung stellt jedoch genau die Einschränkung auf die so genannte deutsche Leitkultur für die Kultur dar. Lebendige Kultur kann sich nur weiterentwickeln im Austausch mit internationalen Strömungen; alles andere bedeutet Provinzialität. Eine Kultur, der die Weiterentwicklung, das Aufnehmen auch des Fremden und Befremdlichen, das Darüber-diskutieren verwehrt wird, ist zum Stillstand verurteilt. Die AfD will „kulturelle Projekte und Veranstaltungen zukünftig abhängig der Nachfrage fördern“ (s. AfD Wahlprogramm Dresden 2024). Mainstream muss unserer Meinung nach nicht gefördert werden, sondern gerade das, was es schwer hat, weil es ungewohnt ist und uns als Gesellschaft fordert und weiterbringt. Wir stehen für multinationale Musik-, Schauspiel- und Tanzensembles in unserem Stadttheater und in allen anderen Theatern , für Spielpläne mit internationalen Autoren und Komponisten, für eine lebendige Kunstdiskussion, für eine kulturelle Basis aus zahlreichen, ehrenamtlichen Kulturvereinen, in denen sich die Vielfalt der Stadtgesellschaft widerspiegelt.

Wir stehen für die Freiheit der Kunst und für Vielfalt in der Kultur.

Erinnern an 19.02.2020

Das Bremerhavener Bündnis gegen Rechts – Bremerhaven bleibt bunt erinnert und gedenkt der neun Menschen, die am 19. Februar 2020 in Hanau aus rassistischem Motiv ermordet wurden: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.

Unsere Solidarität und Anteilnahme gilt ihren Familien, FreundInnen und Bekannten. Wir gedenken neun Menschen, die rassistische Gewalt plötzlich und unerwartet, aber nicht unangekündigt traf. Auf sprachliche Einschüchterung, Ausgrenzung, Herabsetzung folgen Taten, mehrere Hundert Menschen sind bereits Opfer rechter Gewalt geworden. Immer wieder werden diese Taten von staatlichen Stellen als Einzelfälle dargestellt und verharmlost oder es wird staatliches Versagen verschleiert.

Im Aufruf der „Initiative 19. Februar Hanau“ der Angehörigen in Hanau heißt es:

„Bis heute kämpfen die Angehörigen der Opfer von Hanau um ein angemessenes Gedenken und die Aufklärung zahlreicher Missstände in Polizei und Politik, die im Anschluss an die Morde ans Licht gekommen waren. Der eigens eingesetzte Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags, so der Vorwurf der Hinterbliebenen, habe es versäumt, die Verantwortlichen beim Namen zu nennen. Bis heutehabe niemand die politische Verantwortung für Missstände, wie den in der Tatnacht nicht ausreichend besetzten Notruf der Hanauer Polizei, übernommen.

Jedes Jahr, jeden Monat, sagen wir 9 Namen und meinen alle Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Wir gedenken aller und meinen alle. Ihre Namen erinnern uns und fordern uns auf, den rassistischen Normalzustand im Alltag, in Behörden, Politik, Medien und in den Sicherheitsapparaten konsequent zu bekämpfen. Dieser Zustand ist der Nährboden, auf dem der Hass der Täter überhaupt erst gedeihen kann. Ihre Namen erinnern uns daran, dass die Vernichtungsfantasien und Umsturzpläne extrem rechter Netzwerke tödlich enden.“

Auch wir in Bremerhaven sagen:

„SAY THEIR NAMES“

Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov

Aufstehen gegen Rechts

Pressemitteilung

In einem Bericht des Recherchenetzwerks „Correctiv“ wurde über ein konspiratives Treffen von AfD Politikern, Unternehmern und Rechtsextremisten informiert. Es wurde dabei ein Masterplan zur millionenfachen „Remigration“ von Migranten und Deutschen mit Migrationshintergrund in afrikanische Länder vorgestellt und diskutiert.

Gemeint ist damit die Deportation von Menschen, die nicht in das völkische Weltbild der Rechten gehören. Diese menschenfeindlichen und rassistischen Vorstellungen erinnern dramatisch an die Ziele der Nationalsozialisten, als die NSDAP sich seit 1930 schnell zur Massenpartei entwickeln konnte. So gab es schon früh Überlegungen, Juden in außereuropäische Gebieten umzusiedeln; als dies nicht umsetzbar war, wurden sie später in Vernichtungslagern ermordet.

Schon 2022 machte Höcke, der Landesvorsitzende der AfD in Thüringen, deutlich, dass er die Macht in Deutschland anstrebe, mit dem Ziel, das Land in diesem Sinne zu verändern. Höcke vertritt Naziideologie. Und deshalb kann er laut Verfassungsschutz als Faschist bezeichnet werden.

Eine weitere Parallele zu 1930 ist das Versagen von Teilen des Bürgertums. Die Verachtung unseres demokratischen Systems und unserer demokratischen Grundwerte ist auch heute längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Daran hatten in letzter Zeit auch Teile unserer Politiker und bestimmte Medien wie die BILD Zeitung ihren Anteil. Es darf nicht darum gehen, der AfD entgegenzukommen und damit den eigenen politischen Kompass zu verlieren.

Menschen fühlen sich allein gelassen, nicht verstanden und haben Angst vor der Zukunft. Da muss die Politik ansetzen: Sie muss die Menschen mitnehmen für eine gute Zukunft, transparenter und ehrlicher werden, damit Menschen wieder Vertrauen fassen in Staat und Regierung und nicht abwandern zur AfD.

Wir rufen deshalb auf, aktiv gegen diese menschenverachtende Politik der AfD Stellung zu beziehen und für Demokratie und Toleranz einzustehen.

Wir stehen für ein freiheitliches, solidarisches und menschliches Miteinander in unserer Gesellschaft.
Zu den massiven Angriffen von Rechtsextremen dürfen wir nicht schweigen, sondern müssen laut werden und Widerstand leisten.

Mittlerweile haben viele Organisationen, Vereine, Kirchen, Parteien, Gruppen und viele einzelne Menschen diese Presseerklärung unterstützt. Leider ist sie am Samstag, den 20.01.2024 in der Nordsee Zeitung nur sehr verkürzt abgedruckt worden. Ein Aufruf wird aber in der Nordsee Zeitung noch folgen.

Für solch eine Demo entstehen Kosten und wir bitten deshalb um Spenden auf das Konto des Nord-Süd-Forums Bremerhaven:

Konto: Weser-Elbe-Sparkasse
IBAN: DE19 2925 0000 0003 2013 84
Stichwort: "Bremerhaven bleibt bunt"

Aufstehen gegen Rechts!

Bremerhaven bleibt bunt für Demokratie – seid dabei am 28.01.2024 um 15:00 Uhr am Theodor-Heuss-Platz in Bremerhaven!

Aufstehen gegen Rechts!

Für solch eine Demo entstehen Kosten und wir bitten deshalb um Spenden auf das Konto des Nord-Süd-Forums Bremerhaven:

Konto: Weser-Elbe-Sparkasse
IBAN: DE19 2925 0000 0003 2013 84
Stichwort: "Bremerhaven bleibt bunt"

Erinnern – nicht Vergessen

Eine Fahrt zum Bunker Valentin und zur Gedenkstätte „Rosen für die Opfer“ an der Bahrsplate

Samstag, 03.02.24

Am 30. Januar 1933 wurde die Macht an die Nationalsozialisten übergeben.

Mit dieser Fahrt wollen wir erinnern, welch grausame und unmenschliche Folgen es hat, Faschisten, Populisten und Rechtsradikalen keinen Widerstand zu leisten.

Schon im Januar 1933 versprach Hitler vor Großindustriellen und Bankern die Zerschlagung der Gewerkschaften und Arbeiterparteien, Aufrüstung, Kündigung des Versailler Friedensvertrages, Aufstockung der Wehrmacht von 100000 auf 300000 Soldaten, Bau von Kriegsschiffen, Flugzeugen und Autobahnen.

Um diesen Krieg führen zu können, war die Umstellung der Industrie auf Kriegsproduktion notwendig und das deutsche Volk wurde durch Hasspropaganda, durch die ständige Beschwörung der „Bedrohung von außen“ und durch Antisemitismus und Rassismus kriegsbereit gemacht.

Der 30. Januar 1933 war kein Betriebsunfall deutscher Geschichte, Hitler ist nicht als die Inkarnation des Bösen über ein wehrloses Volk gekommen. Das deutsche Volk war auch Täter, allerdings mit mächtigen und reichen Drahtziehern im Hintergrund.

Diese Entwicklung in unserer deutschen Geschichte erinnert fatal an die Berichte der letzten Tage: auch hier werden Pläne geschmiedet, die unser Grundgesetz aushebeln werden, wenn wir uns nicht dagegen stellen. Alle, die AfD wählen, geben Menschen eine Mandat, die die Demokratie abschaffen wollen und Deportation wieder planen.

Der Bunker „Valentin“ ist die Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahren 1943 bis 1945 wurden hier Tausende von Zwangsarbeitenden aus ganz Europa und Nordafrika eingesetzt: Zivile Zwangsarbeiter:innen ebenso wie Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Mehr als 1600 von ihnen starben während der Bauarbeiten an Unterernährung, Krankheiten und willkürlichen Tötungen. Hier sollte in den letzten Kriegsjahren ein, vor englischen Fliegerbomben sicherer, gigantischer Bunker zur Produktion von U-Booten im Fließband entstehen. Dies unter der grausamen Maxime „Vernichtung durch Arbeit“.

Für die Rüstungsindustrie in den Betrieben und Werften in Bremen Nord entstand das KZ Außenlager Bremen – Blumenthal.

Es befand sich auf der Bahrsplate. Hier ist heute ein Gedenkort für die gequälten und ermordeten Menschen aus Europa und Afrika. Wir werden für sie Blumen niederlegen.


Abfahrt mit dem Bus um 10.00 Uhr
Samstag, 03.02.2024 am Ernst Reuter Platz
Ankunft Bunker Valentin ca. 10.45 Uhr
anschl. Führung durch den Bunker
Ankunft Bahrsplate ca. 13.00 Uhr
Rückfahrt ca. 15.00 Uhr

Fahrpreis 15€, der Fahrpreis ermäßigt sich auf 10€, wenn 50 Personen teilnehmen. In Einzelfällen kann ein geringerer Fahrpreis abgesprochen werden.

Bitte meldet euch rechtzeitig beim Organisationsteam!

Hinweise: Für den Besuch des Denkort Bunker Valentin und des Außengeländes gelten bestimmte Regeln, die wir Sie bitten, zu Ihrer eigenen Sicherheit einzuhalten. Bitte beachten Sie deshalb die Hausordnung. Bitte bleiben Sie auf den markierten Wegen und halten Sie sich an die Hinweise der Mitarbeitenden des Denkort. Aus Sicherheitsgründen können nicht alle Teile des Bunkers betreten werden. Das Betreten des Geländes erfolgt auf eigene Verantwortung. Weiterhin möchten wir Sie darum bitten, bei der Auswahl Ihrer Kleidung zu berücksichtigen, dass Teile des Rundgangs im Außenbereich stattfinden und dass es im Inneren des Bunkers auch im Sommer empfindlich kalt ist. Bitte achten Sie daher auf festes Schuhwerk und bringen Sie auch an warmen Tagen ergänzende Kleidung mit (z.B. Pullover/Jacke). Bei schlechtem Wetter empfehlen wir Ihnen, einen Regenschirm oder eine Regenjacke mitzunehmen.

Wir wollen keine Diskriminierung, Ausgrenzung und Schuldzuweisung wegen Herkunft, Hautfarbe, sexueller Orientierung!

Wir wollen ein buntes, friedliches Zusammenleben in unserer Stadt.

BREMERHAVEN BLEIBT BUNT

Aufruf 30. Januar 2023

30. Januar 1933 bis 30. Januar 2023 – Heute genau vor 90 Jahren kamen die Nationalsozialisten durch Terror und Unterdrückung an die Macht, ohne eine parlamentarische Mehrheit zu haben. Zunächst wurden die Arbeiterparteien und Gewerkschaften verboten, ihre Führer verhaftet, gefoltert, in Konzentrationslagern ermordet.

Es folgte der Terror gegen Andersdenkende, Anderslebende, gegen Juden und Sinti und Roma. Einer massiven Aufrüstung der Reichswehr folgte bald ein Angriffskrieg in ganz Europa mit bis dahin nie gekannter Vernichtung und Zerstörung.


Und heute? Viele Menschen in Europa haben 1933 die Faschisten unterschätzt und verharmlost.

Auch heute wird das Erstarken von rechtspopulistischen und rechtsradikalen Parteien und Organisationen, die eine Zerstörung der Demokratie zum Ziel haben verharmlost und heruntergespielt: In Deutschland, den USA, in der Türkei, in Frankreich, in Polen und Ungarn sind rechtsradikale Parteien stark. In Italien ist mit der Ministerpräsidentin Meloni eine Partei an der Macht, die sich offen zum faschistischen Führer Mussolini und seinen politischen Zielen bekennt. Gemeinsam ist allen die Durchsetzung ihrer Ziele mit Gewalt, militärischen Mitteln, Feindbildern und Unterdrückung Andersdenkender.
In Deutschland sitzt seit einigen Jahren die rechtsextreme Partei AfD im Parlament, die eine große Nähe zu antidemokratischen Bewegungen wie den Querdenkern hat. Gerade ist ein großes Netzwerk von sog. Reichsbürgern aufgeflogen, die einen Umsturz der Demokratie sogar mit militärischen Mitteln geplant haben. Ihre Gedankenwelt wird von vielen geteilt.
Und hier sind die Parallelen zu 1933. „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Der Satz von B. Brecht gilt auch heute noch.
Daran wollen wir erinnern und rufen am 30. Januar 2023 zu einer Demonstration auf, vorbei an einigen markanten Stätten der Nazidiktatur.

Wir treffen uns um 17:00 Uhr am Hauptbahnhof, von hier wurden Menschen ins KZ deportiert, vorbei am ehemaligen Gewerkschaftshaus (Gestapo-Hauptquartier) und an der ehemaligen Synagoge, passiert unser Weg den Gedenkstein für die Sinti und Roma an der Hochschule und endet am Theodor-Heuss-Platz, dem Ort der Bücherverbrennung 1933.

Es ist an der Zeit. Wir setzen ein Zeichen. Macht mit! Nehmt teil an der Demonstration gegen Hass und Gewalt, gegen Aufrüstung, gegen Rassismus und Antisemitismus, für den Erhalt unserer Grundrechte.


Start: 17:00 Uhr am Hauptbahnhof.
18:00 Uhr Kundgebung mit Musik am Theodor Heussplatz

Bremerhaven bleibt bunt! - Aktionsbündnis gegen Rechts
Bremerhavener Sinti-Verein e. V. 
DIALOG - Verein für Gleiche Rechte e. V.
VVN-BdA, Bremerhaven

v.i.S.d.P. Jutta Schmidt, Gertrud Wiehler

Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma

Bündnis gegen Rechts ruft auf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma

Kommt zur Karlsburg, Freitag, 16.12.2022, 15:00 Uhr

Es sprechen Stadtrat Michael Frost und Roberto Larze, Vorsitzender des Bremerhavener Sinti-Vereins.


Am Freitag, 16.12.2022 um 15:00 Uhr findet bei der Gedenktafel an der Hochschule, Karlsburg zur Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma eine Kundgebung statt.

Am 16. Dezember 1942 , genau vor 80 Jahren begannen die Nazis mit den Deportationen und der Ermordung der Sinti und Roma aus ganz Europa. Dem Rassenwahn der Nationalsozialisten fielen über 500.000 Sinti und Roma zum Opfer.

Nach 1945 wurde den Überlebenden von der Bundesrepublik Entschädigungen verweigert, Diskriminierung setzte sich fort. Europaweit werden Sinti und Roma ausgegrenzt und sind häufig Opfer staatlicher Gewalt. Die Grundrechteagentur der EU (FRA) hat die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, zu der Roma in zehn europäischen Ländern zu ihrer Situation befragt wurden.Ständige Polizeikontrollen, segregierte Schulen, Ausgrenzung vom Wohnungs- und Arbeitsmarkt und eine um bis zu elf Jahre geringere Lebenserwartung ist immer noch Realität für Sinti und Roma in der EU.

Die Armut, von der Roma in einigen Ländern betroffen sind, ist eine direkte Folge von strukturellem Rassismus, der Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt, von Bildung, von menschenwürdigem Wohnraum. Anstatt immer die Armut, die ein Symptom ist, zu bekämpfen, ist es wichtig, Antiziganismus als Ursache anzugehen. Wir müssen uns immer bewusst sein, dass Antiziganismus keine Grenzen kennt – in Ländern wie Deutschland oder Österreich ist Rassismus nicht weniger tief verankert.

Deshalb ist es wichtig, dass wir in Bremerhaven durch unsere Beteiligung an der öffentlichen Gedenkveranstaltung ein Zeichen setzen gegen Diskriminierung und Antiziganismus.

Für das Aktionsbündnis gegen Rechts „Bremerhaven bleibt bunt“

Wilfried Krallmann-Hansen


Den sozialen Einschnitten entgegenwirken!

Wir haben auf unserer letzten Bündnissitzung vereinbart, dass wir Gewerkschaften, Sozialeinrichtungen und auch Kirchengruppen einladen, um zu beraten, wie wir gemeinsam in Bremerhaven den sozialen Einschnitten entgegentreten können. Das wollen wir auf unserer nächsten Sitzung am Donnerstag (22.09.2022) beraten. Wir treffen uns um 18:00 Uhr im Dialog – Verein für gleiche Rechte e. V. in der Hansastraße.


Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde,

mit Sorge betrachten wir vom Bündnis „Bremerhaven bleibt bunt“ die sozioökonomischen Folgen des Ukrainekrieges für die Bremerhavener Bevölkerung. Soziale Verwerfungen, Inflation, stark erhöhte Preise für Lebensmittel und Wohnen stürzen Geringverdiener*innen, Erwerbslose und Menschen mit wenig Geld schon jetzt in große soziale Not. Auch Teile der Mittelschicht erleben eine deutliche finanzielle Belastung. Dies alles trifft in unserer Stadt auf eine ohnehin schon hohe Zahl von Mitbürgern, die auf Transferleistungen angewiesen sind.

Diese Not wollen sich AfD und andere anti-demokratische Parteien und Bewegungen zu Nutze machen und instrumentalisieren. Ihnen geht es nicht um wirkliche solidarische Hilfe für Menschen in Not. Sie verfolgen ihre undemokratischen, fremdenfeindlichen und rassistischen Ziele.
Wohin dies führt, kennen wir aus der von der NSDAP missbrauchten Massenarbeitslosigkeit, die 1933 mit der Machtergreifung der Nazis und dem 2. Weltkrieg endete. Dies darf sich nicht wiederholen.

Wir müssen den berechtigten Sorgen und Interessen der Bevölkerung eine Stimme geben für eine demokratische, zivile und soziale Politik, für eine gerechte Ressourcenverteilung, nachhaltige Klimapolitik, umfassende Bildungs- und Gesundheitsversorgung.

Dazu sollten wir uns auch in Bremerhaven zusammenfinden und überlegen wie wir den Betroffenen eine Stimme geben können.

Keine Stimme der AfD und anderen anti-demokratischen Parteien!

Wir würden uns freuen, mit Ihnen gemeinsam zu beraten, wie wir dieser Gefahr der Instrumentalisierung der Notlagen durch rechtspopulistische Kräfte begegnen können.

Dazu laden wir Sie ein:

am Donnerstag, den 22.September 2022 um 18.00 Uhr 
im Dialog – Verein Für gleiche Rechte e.V., Hansastraße 2a

Mit freundlichen Grüßen – Für das Bündnis

Gertrud Wiehler & Jutta Schmidt



Friedensaktion zum Antikriegstag

Treffen und Auftaktkundgebung vor dem Haupteingang der Marineoperationsschule in der Elbestraße.

Anschließend Demo über Elbestraße, Ludwigstraße, Theodor-Heuss-Platz, Bürgermeister-Smidt-Straße.

Abschlusskundgebung vor der großen Kirche mit Gerhard Schäfer (Bremer Friedensforum) und Sängerin Andrea Türk mit Friedensliedern.

Donnerstag 1. September 2021 um 18:00 Uhr
Bremerhaven

Unterstützt von:
Bremerhavener Initiative "Mut zum Frieden"