30. Januar 1933 bis 30. Januar 2023 – Heute genau vor 90 Jahren kamen die Nationalsozialisten durch Terror und Unterdrückung an die Macht, ohne eine parlamentarische Mehrheit zu haben. Zunächst wurden die Arbeiterparteien und Gewerkschaften verboten, ihre Führer verhaftet, gefoltert, in Konzentrationslagern ermordet.
Es folgte der Terror gegen Andersdenkende, Anderslebende, gegen Juden und Sinti und Roma. Einer massiven Aufrüstung der Reichswehr folgte bald ein Angriffskrieg in ganz Europa mit bis dahin nie gekannter Vernichtung und Zerstörung.
Und heute? Viele Menschen in Europa haben 1933 die Faschisten unterschätzt und verharmlost.
Auch heute wird das Erstarken von rechtspopulistischen und rechtsradikalen Parteien und Organisationen, die eine Zerstörung der Demokratie zum Ziel haben verharmlost und heruntergespielt: In Deutschland, den USA, in der Türkei, in Frankreich, in Polen und Ungarn sind rechtsradikale Parteien stark. In Italien ist mit der Ministerpräsidentin Meloni eine Partei an der Macht, die sich offen zum faschistischen Führer Mussolini und seinen politischen Zielen bekennt. Gemeinsam ist allen die Durchsetzung ihrer Ziele mit Gewalt, militärischen Mitteln, Feindbildern und Unterdrückung Andersdenkender.
In Deutschland sitzt seit einigen Jahren die rechtsextreme Partei AfD im Parlament, die eine große Nähe zu antidemokratischen Bewegungen wie den Querdenkern hat. Gerade ist ein großes Netzwerk von sog. Reichsbürgern aufgeflogen, die einen Umsturz der Demokratie sogar mit militärischen Mitteln geplant haben. Ihre Gedankenwelt wird von vielen geteilt.
Und hier sind die Parallelen zu 1933. „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Der Satz von B. Brecht gilt auch heute noch.
Daran wollen wir erinnern und rufen am 30. Januar 2023 zu einer Demonstration auf, vorbei an einigen markanten Stätten der Nazidiktatur.
Wir treffen uns um 17:00 Uhr am Hauptbahnhof, von hier wurden Menschen ins KZ deportiert, vorbei am ehemaligen Gewerkschaftshaus (Gestapo-Hauptquartier) und an der ehemaligen Synagoge, passiert unser Weg den Gedenkstein für die Sinti und Roma an der Hochschule und endet am Theodor-Heuss-Platz, dem Ort der Bücherverbrennung 1933.
Es ist an der Zeit. Wir setzen ein Zeichen. Macht mit! Nehmt teil an der Demonstration gegen Hass und Gewalt, gegen Aufrüstung, gegen Rassismus und Antisemitismus, für den Erhalt unserer Grundrechte.
Start: 17:00 Uhr am Hauptbahnhof. 18:00 Uhr Kundgebung mit Musik am Theodor Heussplatz Bremerhaven bleibt bunt! - Aktionsbündnis gegen Rechts Bremerhavener Sinti-Verein e. V. DIALOG - Verein für Gleiche Rechte e. V. VVN-BdA, Bremerhaven
v.i.S.d.P. Jutta Schmidt, Gertrud Wiehler